Nachteile der White Label Apps
Natürlich sollte nicht ignoriert werden, dass auch diese Option gewisse Nachteile bietet. Das größte Problem ist dabei, dass Sie in Sachen Anforderungen an die App an die Möglichkeiten gebunden sind, die Ihnen der Entwickler derselben einräumt. Ist etwas bereits durch diesen programmiert und abgenommen, dann wird es auch allen Nutzern der White Label Lösung angeboten. Würden zu wenige Unternehmen eine bestimmte Sache nutzen, dann ist es für den White Label Entwickler auch keine wirtschaftliche Option, dies zu entwickeln und er wird dies unterlassen. Gute Anbieter werden Ihnen in der Regel zuhören und sich intensiv über Ihre Verbesserungsvorschläge Gedanken machen, aber wenn es dann verworfen wird, dann müssen Sie sich als Nutzer dieser Lösung damit abfinden. Die einzige Alternative ist ein zeit- und kostenintensiver Wechsel.
Gar keine App ist auch eine Lösung?
Es erscheint fast wie eine Aussage aus einer anderen Zeit, aber tatsächlich kann auch keine App eine Lösung sein. Um dies zu ermitteln, ist insbesondere Ihre Zielgruppe entscheidend. Wirft man einen Blick auf die Statistik, so stellt man fest, dass die Nutzung von Apps mit zunehmendem Alter abnimmt. Insbesondere in der Gruppe der über 50-jährigen geben 72 Prozent an, dass sie nie Smartphone-Apps nutzen. Mit einer entsprechenden Zielgruppe scheint also die App-Nutzung nicht unbedingt der kundenorientierteste Weg zu sein.
Auf Dauer betrachtet dürfte die App-Nutzung vermutlich in allen Zielgruppen ansteigen. Somit wird es auch für die älteren Zielgruppen zunehmend interessant. Ob man daher die Etablierung einer Studio-App noch etwas auf die lange Bank schieben möchte oder lieber frühzeitig umsteigen und direkt Erfahrungen sammeln, muss jeder Studioverantwortliche für sich selbst entscheiden. Auf kurz oder lang kommt aber sicherlich fast kein Studiokonzept daran vorbei.
Tipps zur Etablierung einer App
Sie wissen nun um Ihre beiden Optionen, wenn Sie eine Studio-App in Ihrer Fitnessanlage umsetzen wollen. Natürlich steht Ihnen in der Etablierung immer noch ein ordentlicher Weg bevor. Damit dieser Weg auch zum Erfolg führt, möchte ich Ihnen nun noch einige Tipps mit auf dem Weg geben, was Sie in der Umsetzung einer App beachten sollten.
1. Definieren Sie verfügbares Budget
Ein entscheidender Faktor für eine App ist die Frage des möglichen Budgets. Ihre Zahlungsbereitschaft sollten Sie daher zu Beginn direkt festlegen. Dabei gilt es nicht nur die einmaligen Anfangsinvestitionen zu definieren, sondern auch festzulegen, welche dauerhaften Zahlungen Sie bereit sind zu tätigen. Wie bereits angesprochen, verursacht eine App nicht nur einmalige Kosten zur Entwicklung oder Bereitstellung, sondern immer sich laufende Kosten.
2. Definieren Sie die notwendigen Anforderungen
Noch bevor Sie sich nach möglichen Partnern umsehen, sollten Sie Ihre eigenen Anforderungen an eine App festlegen. Was muss Ihre Studio-App leisten können? Was für Funktionen sollte Sie haben und welche Funktionen wären für Sie auch willkommen, aber nicht zwingend erforderlich? Die Zusammenstellung dieser Anforderungen nennt sich Lastenheft und wird Ihnen bei Ihrer Partnerauswahl helfen.
3. Bei White Label Apps: Schauen Sie sich Testversionen an
Ein Vorteil von White Label Apps ist, dass diese bereits fertiggestellt sind. Somit ist es auch möglich, sich entsprechende Testversionen vorab präsentieren zu lassen. Ein guter Anbieter wird auch kein Problem damit haben, Ihnen eine Demoversion zur Verfügung zu stellen, damit Sie damit etwas „spielen“ können und alle relevanten Dinge einmal selbst ausprobieren können. Falls Ihr gegenüber dies Ihnen nicht selbst aktiv anbietet, fragen Sie danach. Schließlich wollen Sie doch wissen, auf was Sie sich da einlassen.
4. Fragen Sie unter Ihren Mitgliedern nach Testern
Ob Sie sich nun für die eigene Studio-App oder eine White Label Lösung entschieden haben, lassen Sie die Lösung vor dem Go Live auf jeden Fall auch durch die testen, die es später nutzen sollen: Ihre Mitglieder. Fragen Sie aktiv bei Ihren Mitgliedern nach Personen an, die diese App vorab ausprobieren möchten.
Mit diesen Tipps steht der erfolgreichen Umsetzung einer App in Ihrem Studio hoffentlich nichts mehr entgegen. Machen Sie sich dabei aber immer eines klar, die App kann zwar Prozesse vereinfachen und die Servicequalität steigern, aber ein gute Betreuungsqualität ersetzt Sie sicherlich nicht. Eine gute Betreuung ist immer noch das A und O eines Fitnessstudios. Ohne eine gute Betreuung als Grundlage ist auch eine App nutzlos.
Fazit
Studio-Apps werden sich auf kurz oder lang durchsetzen. Es mag zwar einzelne Konzepte geben, die tatsächlich vorerst darauf verzichten können, für die Mehrheit der Fitnessstudios führt aber kein Weg daran vorbei. Es muss aber nicht immer eine eigens programmierte App sein, die im Studio zum Einsatz kommt. Auch White Label Apps können eine kostengünstige Lösung für das eigene Fitnessstudio sein. Final ist es in erster Linie eine Frage der Anforderungen und des Budgets, was der richtige Weg für Sie ganz persönlich ist.